Wenn wir an Darknet denken, dann verbinden wir es meistens mit Begriffen wie Drogenhandel, Kinderpornografie oder gestohlenen Zugangsdaten. Doch was ist das Darknet genau?

Das Internet lässt sich in drei Segmente unterteilen. Den Teil, den wir im alltäglichen Leben nutzen, nennt man Clearnet. Webseiten und Dienste werden hier durch Suchmaschinen wie Google oder Bing indexiert. Einfach gesagt bedeutet das, dass alle Webadressen mit Schlagwörtern in einer Datenbank erfasst werden, damit diese schnell wieder abrufbar sind.

Das zweite Segment ist das Deep Web. In diesem Teil befinden sich nicht indexierte und zugangsgeschützte Inhalte wie beispielsweise Unternehmensdatenbanken oder Streaming Server.

Das Darknet ist ein kleiner Teil des Deep Web. Die Inhalte dieses Segments sind nur mithilfe eines speziellen Browsers aufrufbar. Der bekannteste Teil des Darknets ist das Tor-Netzwerk. Es gibt allerdings auch weitere Netzwerke wie zum Beispiel I2P. Die jeweiligen Netzwerke unterscheiden sich dabei in ihrer technischen Umsetzung. Aufgrund der Anonymität wird das Darknet von verschiedensten Personengruppen genutzt, welche nicht zwingend einen kriminellen Hintergrund haben.

Wie surfe ich im Darknet?
Nach der Installation des Tor-Browsers können Sie sowohl im Clearnet als auch im Darknet anonymisiert surfen. Die gängigen Suchmaschinen funktionieren bei letzterem jedoch nicht. Dadurch ist es schwer, eine gewünschte Seite zu finden. Mit sogenannten Linklisten oder speziellen Suchmaschinen lässt sich das Problem jedoch umgehen. Tor-Netzwerk-Adressen erkennen Sie an der Endung .onion.

Warum bleibe ich anonym?
Beim Aufrufen einer Seite wird die Anfrage nicht direkt zum Zielserver weitergeleitet. Stattdessen wird eine zufällige Verbindung über mindestens drei Server aufgebaut, wobei diese nur die Adresse des vorherigen sowie des nachfolgenden Servers kennen, sodass die Rückverfolgung zum Ursprung erschwert wird.

Mache ich mich strafbar, wenn ich mich im Darknet aufhalte?
Nein. Reines surfen ist nicht strafbar. Sobald illegale Inhalte heruntergeladen, erworben oder verkauft werden, handelt es sich um eine Straftat. Im virtuellen Leben gelten dieselben Regeln wie im physischen. Aufgrund von Sicherheitsrisiken sollten Sie jedoch immer vorsichtig sein und nicht jedem trauen.

Gibt es dort nur illegale Inhalte?
Nein. Neben Personen mit kriminellen Absichten halten sich unter anderem auch Whistleblower, Journalisten oder politisch Verfolgte im Darknet auf, um miteinander kommunizieren, auf Inhalte zugreifen oder auf Missstände aufmerksam machen zu können, ohne um ihr Leben fürchten zu müssen.

Die Aussage zu treffen, dass das Darknet nur negatives mit sich bringt, wäre somit falsch. Sowohl im realen als auch im virtuellen Leben gibt es Personen, die böse Absichten verfolgen. Eine differenzierte Betrachtungsweise bietet den richtigen Weg für ein Urteil.

Quellen:
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Darknet-und-Deep-Web/darknet-und-deep-web_node.html
https://www.experte.de/it-sicherheit/darknet